

Die Anerkennung der Macht
Zum Zusammenhang von Verkennung und Anerkennung (Pierre Bourdieu)
pp. 533-572
in: , Spuren der Anerkennung, Berlin, Springer, 2014Abstract
Es ist mittlerweile wohl weitgehend unstrittig, dass Pierre Bourdieu als "einer der wichtigsten Bildungs- und Kultursoziologen des 20. Jahrhunderts' (Liebau 2006a, 41) gelten kann. Dabei ist im deutschsprachigen Diskurs seit Veröffentlichung der ersten PISA-Studie ein regelrechter ‚Bourdieu-Boom" zu verzeichnen, der sich nicht nur dem Umstand verdankt, dass das deutsche PISA-Konsortium selber Bourdieu und den von ihm geprägten Begriff des ‚kulturellen Kapitals' zitiert (vgl. Kramer/Helsper 2010). Vielmehr begründet er sich darin, dass Bourdieu nicht müde wurde, sowohl die Familie als auch das Bildungssystem (und insbesondere die Schule) als die zentralen, sich wechselseitig bedingenden Orte bzw. Institutionen der Reproduktion sozialer Ungleichheit – und im Zuge dessen Chancengleichheit als eine ‚Illusion" (vgl. Bourdieu/Passeron 1971) – zu erweisen.