

Wirkungen gewalthaltiger Medienangebote
pp. 401-418
in: Wolfgang Schweiger, Andreas Fahr (eds), Handbuch Medienwirkungsforschung, Berlin, Springer, 2013Abstract
Die Mediengewaltforschung kann inzwischen ein beachtliches Korpus empirischer Befunde vorweisen, so dass sich nicht mehr die Frage stellt, ob Mediengewaltdarstellungen wirken, sondern wie sie ihre Wirkung entfalten und welche relative Bedeutung ihnen im Verhältnis zu anderen Einflussfaktoren zukommt. Die Forschung ist auf negative Medieneffekte ausgerichtet – hauptsächlich Aggressionen – und nimmt vor allem Kinder und Jugendliche in den Blick. Im Forschungsfeld ist eine fortschreitende Psychologisierung zu beobachten, die sich sowohl in der Theoriebildung als auch in der methodischen Umsetzung manifestiert. In jüngerer Zeit zeichnen sich Bemühungen ab, die vielfältigen Einzelbefunde in umfassendere Erklärungsansätze zu integrieren, um das relative Gewicht von Mediengewalt für Aggressionen im Verhältnis zu anderen Einflussfaktoren des personalen und sozialen Kontexts besser zu verstehen und die individuell unterschiedliche Gefährdung für Mediengewaltwirkungen präziser einschätzen zu können.