

Macht
pp. 67-72
in: Robert Gugutzer, Gabriele Klein, Michael Meuser (eds), Handbuch Körpersoziologie I, Berlin, Springer, 2017Abstract
Nahezu jede soziologische Thematisierung von Macht rekurriert auf Max Webers (1972, S. 28) berühmte Definition, der zufolge Macht "jede Chance" bedeutet, "innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht." Weber bemerkt, der Begriff der Macht sei 'soziologisch amorph". Alles Mögliche könne "jemand in die Lage versetzen, seinen Willen in einer gegebenen Situation durchzusetzen" (ebd., S. 28 f.). Machtverhältnisse sind nach Webers Auffassung soziologisch nur dann bedeutsam, 'sofern sie durch die Machtunterworfenen selbst mitgetragen und durch deren Überzeugungen gestützt werden" (Strecker 2014, S. 90), also in Gestalt von Herrschaft auftreten.