

Nikolas Rose
Biopolitik und neoliberale Gouvernementalität
pp. 305-315
in: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (eds), Schlüsselwerke der Science & Technology Studies, Berlin, Springer, 2014Abstract
Nikolas Rose gehört zu den renommiertesten und meist zitierten britischen Soziologen der Gegenwart. Das 2007 erschienene Politics of Life Itself gilt heute als Standardwerk der Soziologie der Lebenswissenschaften im Kontext fortgeschrittener liberaler Demokratien. Roses Versuch den Gendiskurs in die spezifisch liberale Regierungsform einzuschreiben – in der Herrschaft nicht über Verbote und Gebote ausgeübt wird, sondern durch den subtilen ‚Zwang" zur Selbstregierung autonomer Individuen – wird heute ebenso kontrovers diskutiert, wie die in diesem Werk geprägten Begriffe des "biological citizen" oder der "presymptomatic prepatients". Hinter den detaillierten Analysen der aktuellen Entwicklungen in Biotechnologie und Biopolitik, verbirgt sich freilich mehr: eine scharfsinnige Interpretation des Verhältnisses von Macht und Subjektivität im Neoliberalismus.